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FFP2-Masken: Hintergrund- / Angeberwissen

Die Infektionszahlen sind in Deutschland nach wie vor sehr hoch. Und grundsätzlich können überall dort leicht Ansteckungen erfolgen, wo sich Menschen nahe kommen – vor allem in geschlossenen Räumen. Kritisch kann es auch werden, wenn sich viele Menschen längere Zeit in einem Raum aufhalten, zum Beispiel beim Einkaufen oder im öffentlichen Nahverkehr.

Bisher setzen die meisten Bundesländer deshalb auf die allgemeine Vorgabe, Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Auch eine Alltagsmasken aus Stoff zählte dazu. All diesen Masken ist gemeinsam, dass sie insbesondere andere Menschen vor den eigenen Viren schützen, falls man selbst infiziert ist. Manche mehr, die anderen weniger effektiv. Wenn das alle mitmachen, ergibt sich für jede Person ein gewisser Schutz, lautet die Überlegung dahinter. Aber man sieht in Bus, Bahn und Einzelhandel immer wieder Menschen ohne Masken, wo eigentlich Maskenpflicht herrscht. Beliebt ist auch der schlechte Kompromiss: Maske über dem Mund, die Nase unbedeckt. Das schützt niemanden mehr.

Um sich selbst besser zu schützen, greifen deshalb immer mehr Menschen zu den sogenannten FFP2-Masken. Und in Bayern sind diese Masken seit dem 18. Januar 2021 sogar Pflicht in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln.

Was bedeutet FFP?

Die "filtering face pieces", partikelfiltrierende Halbmasken - wie FFP-Masken ausgeschrieben auf englisch eigentlich heißen -  wurden ursprünglich als Staubschutzmasken konzipiert. Im Arbeitsschutz sind sie Teil der sogenannten "persönlichen Schutzausrüstung".

Im medizinischen Bereich werden FFP-Masken schon länger eingesetzt. Für FFP-Masken und chirurgische (OP)-Masken hat sich der Oberbegriff "medizinischer Mundschutz" etabliert. Pflegekräfte oder ärztliches Personal können sich mit FFP-Masken schützen, wenn sie erkrankte Menschen behandeln und eng mit ihnen in Kontakt kommen.

Wie funktionieren FFP2-Masken?

Die FFP2-Masken dienen primär dem Eigenschutz des Trägers , wie etwa die Seite des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) deutlich macht. In Tests werden die Masken dahingehend geprüft, wie viel Aerosol und kleinere Tröpfchen einer mittleren Größe von 0,6 Mikrometern durch die Maske gelangen. Ihre Schutzfunktion ist europaweit durch die Norm DIN EN 149:2009-08 normiert. Entsprechend dieser Norm müssen die FFP2-Masken 95 Prozent der Partikel abfiltern. In der Maske befindet sich eine spezielle Filterschicht, welche elektrostatisch aufgeladen ist. So werden nicht nur die größere Partikel abgefangen, sondern auch die deutlich kleineren, aber gefährlichen Aerosol-Tröpfchen aus der Ein- und Ausatemluft entfernt.

Es gibt FFP1, FFP2 und FFP3 Masken, wobei hier die Zahl für die unterschiedliche Filterleistung steht:

  • FFP1 Masken filtern 80% oder mehr der Schadstoffe in der Atemluft
  • FFP2 Masken filtern 94% oder mehr der Schadstoffe und Aerosole
  • FFP3 Masken filtern bis zu 99% der Schadstoffe und Aerosole

Dies ist eine vereinfachte Darstellung der Filterleistung. Um sich vor SARS-CoV-2 zu schützen, muss man mindestens eine FFP2 Maske verwenden.

"Für den Selbstschutz beim Einatmen sind diese Masken also effektiver als Alltagsmasken", sagt Dominic Dellweg, Chefarzt für Pneumologie am Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft. "Die Alltagsmasken müssen überhaupt keiner Norm entsprechen. Und sie variieren in ihrer Filterleistung auch stark", wie Dellweg in einer noch unveröffentlichten Studie zeigte.

Aber der Präsident der Gesellschaft für Aerosolforschung, Christof Asbach, warnte nun auch vor falschen Vorstellungen bezüglich der Sicherheit von FFP2-Masken. Auch wenn sie perfekt passen würden, böten sie keinen hundertprozentigen Schutz, sagte Asbach der Deutschen Presse-Agentur. Wenn die Masken anforderungsgemäß 94 Prozent der Partikel filtern, gingen immer noch 6 Prozent durch. "Man muss sich auch generell von der Vorstellung freimachen, dass es eine einzige Maßnahme gibt, die das Risiko einer Infektion auf null senkt." Wichtig ist das Einhalten aller Hygienemaßnahmen.

Unzureichend: Masken mit Ausatemventilen filtern nicht die ausgeatmete Luft, deshalb ist der Fremdschutz vermindert

Keine Masken mit Ventil verwenden!

Auch wenn sie primär dem Selbstschutz dienen, bieten die FFP2-Masken auch mehr Fremdschutz als Alltagsmasken. Das legte eine kürzlich im Fachblatt "Science Advances" veröffentlichte Studie nahe.  In der Untersuchung schlugen sich die in den USA für das Krankenhauspersonal reservierten Atemschutzmasken vom Typ N95 am besten. Sie entsprechen den FFP2-Masken in Europa. Die beim Sprechen ausgestoßenen Tröpfchen wurden bei diesen Masken auf weniger als 0,1 Prozent der Menge ohne Maske reduziert.

Allerdings galt das nur, wenn die Masken kein Ventil für das Ausatmen hatten. Denn die eher seltenen Masken mit Ausatmungsventil filtern nur die eingeatmete Luft und bieten daher weniger Fremdschutz. In der Studie schnitten chirurgische Masken insgesamt am zweitbesten ab. Dahinter kamen die Alltagsmasken aus Materialien wie Baumwolle mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.