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FFP2 - atmen, wiederverwenden, desinfizieren

Atmen mit FFP2-Maske ist anstrengender

Es gibt noch andere Gründe, die gegen einen generellen Einsatz der Masken sprechen: Bei der Atmung gibt es aufgrund des Filters einen erhöhten Widerstand. Die zusätzliche Anstrengung der Atemmuskulatur ist mit dem Atmen durch einen Schnorchel vergleichbar und kann zu einem Gefühl von Luftnot führen. Deswegen sollte man sich genau überlegen, welche Aktivität man mit der Maske vor dem Gesicht bewältigen will und über welchen Zeitraum.

"Bei einem Ausdauertraining würde die Maske einen wahrscheinlich ausbremsen bevor man überhaupt einen Trainingseffekt hat", so Dellweg.

FFP2-Masken wiederverwenden?

Offiziell kann man die Masken nicht wiederverwenden. Denn die Masken haben eine zusätzliche Filterleistung durch elektrostatische Kräfte einer speziellen Lage in der Maske. Sie sind also geladen. Sobald die Masken feucht werden, beispielsweise durch Atmung oder durch einen Waschvorgang, verringert sich ihre Filterleistung.

FFP2-Masken sind aber leider vergleichsweise teuer. Bisher wurden die Kosten durch die Gesetzlichen Krankenkassen nicht erstattet. So schreibt etwa die AOK auf Anfrage: "FFP2-Masken zur Coronavirus-Prävention sind keine Hilfsmittel im Sinne der Vorgaben für die Gesetzliche Krankenversicherung."

Methoden zur Desinfektion

Die Fachhochschule (FH) Münster hat zusammen mit Expertinnen und Experten aus Virologie, Mikrobiologie, Hygiene und weiteren Fachbereichen die Wiederverwendbarkeit und Möglichkeiten zur Desinfektion von FFP2-Masken untersucht. Die Ergebnisse findet man hier. Das Team fand heraus, dass unter bestimmten Bedingungen eine Reinigung und Wiederverwendung der Masken möglich zu sein scheint.

Im Backofen erhitzen

Eine Methode ist die Trocknung im Backofen. Folgendes sollte man dabei beachten:

  • Prüfen Sie mit Hilfe eines Backthermometers, ob Ihr Ofen eine konstante Temperatur von 80° Celsius für eine Stunde hält. Einige Öfen variieren über die Zeit mit niedrigeren oder höheren Temperaturen. Beides schadet der Maske, beziehungsweise der Keimfreiheit.
  • FFP2 Masken so kennzeichnen (zum Beispiel mit Stift markieren), dass eine persönliche Zuordnung möglich ist. Auch gereinigte Masken sollten nicht unter verschiedenen Personen getauscht werden.
  • Masken nach dem Tragen mindestens bis zum nächsten Tag an der Luft trocknen lassen. Sie sollte nicht mit anderen Gegenständen oder Personen in Berührung kommen.
  • Masken auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech oder einen Rost legen. Ofen vorheizen auf 80° Celsius. Benutzen Sie keine Umluft/Heißluft, das könnte die Keime verwirbeln. Achten Sie auf ausreichende Vorheizzeit, da niedrigere Temperaturen die Viren nicht sicher abtöten (siehe oben).
  • Schieben Sie das Blech so in den Ofen, dass der Abstand zu Ober- und Unterboden mindestens zehn Zentimeter beträgt. Zu kleine Öfen eignen sich nicht für diese Methode.
  • Erhitzen Sie die Masken 60 Minuten im geschlossenen Ofen bei 80°. Die Tür sollte in der Zwischenzeit nicht geöffnet werden. Lassen Sie den Ofen nicht unbeaufsichtigt.
  • Nach 60 Minuten können Sie die Masken entnehmen und auf Blech oder Rost auskühlen lassen. Prüfen Sie die Maske und Haltebänder auf Schäden und ordnen Sie die Masken gegebenenfalls der richtigen Person zu.
  • Achtung: die FH Münster empfiehlt diese Methode der Aufbereitung maximal fünf mal durchzuführen. Danach sollten die Masken normal entsorgt werden.
  • Achtung: Masken, welche ein Ventil besitzen oder vorgeformt sind (sogenanntes Körbchenmodell) eignen sich nicht für diese Aufbereitung.

Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigten, dass sich mit dieser Methode SARS-CoV-2 auf FFP2 Masken nahezu vollständig entfernen ließ, die körpereigenen Keime des Nasen-Rachen-Raumes, welche sich auf der Innenseite der Maske ansammeln können, wurden stark reduziert.

 

Trocknung an der Luft

Eine andere Möglichkeit ist, die Masken für sieben Tage durchgehend an der Luft trocknen zu lassen. Auch dies reduziert die Keimbelastung von SARS-CoV-2 und eignen Keimen in den Untersuchungen deutlich. Achten Sie hierbei auf Folgendes:

  • Kennzeichnen Sie die Masken so, dass sie den Nutzenden sicher zugeordnet werden können. Es sollte kein Tausch der Masken unter verschiedenen Personen stattfinden.
  • Suchen Sie einen trockenen Ort, an welchem Sie die Masken mit ausreichend Abstand (sie sollten sich nicht berühren) nebeneinander aufhängen können - zum Beispiel an der Wand mit Nägeln oder Haken oder auf einer Wäscheleine. Küche, Bad und andere Orte mit hoher Luftfeuchtigkeit eigenen sich hierfür nicht.
  • Kennzeichnen Sie jeden Platz mit einem Wochentag. So werden Verwechslungen vermieden.
  • Nun können Sie die Masken nach dem Tragen an dem entsprechenden Ort aufhängen. Dort muss die Maske sieben Tage hängen bleiben, bis Sie sie erneut verwenden können.
  • Achtung: die Masken sollten maximal fünfmal auf diese Weise getrocknet und wiederverwendet werden. Entsorgen Sie sie sofort, wenn die Maske defekt ist oder Sie direkt angehustet/angeniest wurden.

Die FH Münster forscht an weiteren Methoden zur Aufbereitung, die oben erwähnte Broschüre wird regelmäßig aktualisiert.